Über den Schnee

Ist es der Winkel des Sonneneinfalls
Der das Glitzern des eben gefallnen Kristalls
Das die Körper der mächtigen Berge bedeckt
Zum Farbenverschwendenden Leben erweckt?

Oder ist es, beim Anblick der klaffenden Weite
Zu wissen, man steht eine Gamshaaresbreite
Von einer ergreifenden Abfahrt entfernt
Oder ist es die Luft, die man neu liebenlernt

Wenn man da steht, allein, weil das Skivolk noch pennt
Und man atmet tief ein, und die Atemluft brennt
Wie ein zärtliches Feuer, das den Körper erfüllt
Während irgendwo draußen die Pistensau brüllt

Und man weiß nicht, hat sich grade alles gedreht
Sind das vielleicht Wolken auf denen man steht
Denn man fährt zwar hinab, das weiß man schon noch
Aber wenn es sich anfühlt als rausche man hoch

in den Himmel, je schneller man abfährt ins Tal
Ist das Glück, ist das Rausch, ist das sicher legal?
Denn die Schwerkraft zieht zärtlich am Körpergewicht
Der Tal- schreibt dem Bergschi ein Liebesgedicht

Der Aufstieg, die Abfahrt, alles schliesst sich zum Kreis
Wird eins mit dem schäumenden Schlagobersweiß
Zum Apres-Ski Cocktail aus Schönheit und Zeit
Zum Wohle der seelischen Torsionssteifigkeit